Kommen Sie mit auf eine kleine Reise durch die Zeit
Die Geschichte der Stadt-Apotheke Eggenfelden

Die umfangreiche wie interessante Geschichte der Eggenfeldener Stadt-Apotheke reicht weit bis ins frühe 18. Jahrhundert zurück und hat über diese lange Epoche bereits viele beeindruckende Entwicklungen bis in die heutige Zeit durchlebt. 


1729
Vom ersten Eintrag im Jahr 1729 bis zum langjährigen Wirken von Karl Gillitzer

Der erste urkundlich festgehaltene Eintrag findet sich unter dem Namen Johann Martin Straßer, Apotheker in Eggenfelden im Jahr 1729. Dieser verkaufte sein „Apothekengeschirr“ an einen Herrn Josef Steiner. Jener wurde jedoch vom Magistrat – der damaligen Stadtverwaltung – nicht als Apotheker aufgenommen. So folgte der formal offizielle Akt erst einige Jahre später, genauer gesagt erging die Genehmigung der Kurfürstlichen Landesdirektion für die Apotheke am 25. Februar des Jahres 1804 an Paul Jakob Weiß, nachdem er die Einrichtung einer aufgelösten Klosterapotheke erworben hatte. Bis etwa ins 19. Jahrhundert war es üblich, dass sich die wenigen zu dieser Zeit vorhandenen Apotheken in Klöstern befanden. So war die ländliche Bevölkerung, wie in Gegenden des Rottals auf die Hilfe von reisenden „Quacksalbern“ angewiesen. Besagter Paul Jakob Weiß leitete seine Apotheke 35 Jahre lang. Ihm folgten Joseph Stadler, nach Konkurs Max Joseph Höchstetter, Brauereibesitzersohn aus Cham, Johann Stegmüller, und ab 1880 Karl Gillitzer, ein langjähriger Bürgermeister von Eggenfelden.

1889
Von Ludwig Frey zu Apothekerfamilie Steger

Dessen Nachfolger war Ludwig Frey aus Neumarkt-St. Veit, welcher die Apotheke im Oktober 1889 kaufte und ein Verwandter der späteren Apothekerfamilie Steger war. Karl Gillitzer und auch Ludwig Frey wurden beide zu Ehrenbürgern der Stadt Eggenfelden ernannt, was die Schlußfolgerung erlaubt, dass sie nicht nur hervorragende Vertreter ihres Berufsstandes, sondern auch geachtete und einflussreiche Bürger waren. Der Grundstein für den langjährigen Besitz durch die Apothekerfamilie Steger war somit gelegt. Fast 134 Jahre lang war die Apotheke in Familienbesitz und wurde von Generation zu Generation weitergegeben.

1917
Wie die Stegers die Apothekertradition über Generationen hinweg fortführten.

Im Jahre 1917 übernahm Ludwig Steger aus München die Apotheke, und führte diese 54 Jahre bis zu seinem Tod 1971. Bereits vor seinem Ableben stieg sein Sohn gemeinsam mit seiner Frau Annelies ins Familiengeschäft ein. Nach seinem Ableben führten die Beiden das Geschäft erfolgreich weiter. Karl Ludwig Steger trat im Jahre 1985 als dritter Gesellschafter ein, im Jahr 2001 folgte seine Frau Birgit Steger als vierte. Bis zum Tode Karl Ludwig Stegers im Jahr 2019 führte das Ehepaar Steger die Stadt-Apotheke gemeinsam. Apotheker Karl Ludwig Steger engagierte sich sehr vielseitig. Er war viele Jahre beim Bayerischen Apothekerverband aktiv und anschließend sogar Vorstandsmitglied der Bayerischen Apothekerkammer. Sein ehrenamtliches Engagement über 20 Jahre als Pharmazierat verdeutlichen sehr stark, dass er sich beständig und leidenschaftlich für die Verbesserung des Gesundheitswesens eingesetzt hat. Im historischen Ambiente seiner Stadt-Apotheke setzte er sich stets für den Fortschritt ein, und war immer eine wertvolle Anlaufstelle für pharmazeutische Fragen und Probleme.

2023
Traditionsreiche Eggenfeldener Stadt-Apotheke in neuen Händen

Apothekerin Birgit Steger führte nach dem Ableben ihres Mannes die Apotheke mit großem Erfolg und vor allem Leidenschaft weiter. Für viele Eggenfeldener ist ihre Stadt-Apotheke eine Institution, zentral am Stadtplatz mit der vielleicht längsten und einer der traditionsreichsten Geschichten des Rottals, auf die nicht nur die ehemalige Besitzerin stolz zurückblickt, sondern auch die neuen Inhaber, Mag.pharm. Johannes Strasser und Dr. Nathalie Strasser. Mit tatkräftiger Unterstützung durch Apothekerin Steger freuen sich Nachfolger zutiefst über die Ehre diese Tradition fortzuführen zu dürfen.